Marcel Brion

französischer Schriftsteller; Werke: Romane, Biographien, Essays, u. a. "Bartolomé de las Casas: Vater der Indianer", "Abstrakte Kunst", "Die deutsche Literatur", "Das tägliche Leben in Wien", "Château d'ombres"

* 21. November 1895 Marseille

† 23. Oktober 1984 Paris

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 05/1985

vom 21. Januar 1985

Wirken

Marcel Brion war Sohn eines Rechtsanwalts aus Marseille. Er besuchte eine Internatsschule in Lausanne und studierte dem Wunsch seines Vaters folgend danach Rechtswissenschaft in Aix en Provence. Am 1. Weltkrieg nahm B. als Soldat mit Auszeichnung auf dem Orient-Kriegsschauplatz teil. Als Rechtsanwalt ließ er sich in Marseille nieder, gab den Beruf aber später auf. Er bereiste ganz Europa und arbeitete in den Bibliotheken vieler Großstädte, besonders in Deutschland (z.B. in München). Schließlich widmete er sich ausschließlich der Schriftstellerei und dem Journalismus. U.a. erschienen seine feinsinnigen Kritiken - insbesondere über englische und deutsche Literatur nach dem 2. Weltkrieg in der bekannten Pariser Zeitung Le Monde.

Seine ersten größeren Arbeiten waren biographischer Natur, später entwickelte sich ein überaus vielseitiges schriftstellerisches Oeuvre: Geschichte und Biographie, Kritik, Essay und Fiction. In der Zeit zwischen den Kriegen schrieb er u.a. "Bartholomé de Las Casas"...